Mit Green Jobs verbinden sich große Erwartungen. Viele hoffen, dass Green Jobs uns helfen könnten gleichzeitig die Umwelt zu entlasten und neue, gute Arbeitsplätze zu schaffen. Doch welche Arbeitsplätze gelten eigentlich als Green Jobs und wie sind die Arbeitsbedingungen der "Green Jobber" überhaupt? Und können Green Jobs uns überhaupt helfen die Arbeitslosigkeit zu reduzieren, oder stehen hinter vielen Green Jobs nur statistische Verschiebungen? Diese Fragen versucht die vorliegende Studie zu beantworten.
"Im Beitrag von Andrea Leitner geht es um eine spezifische Gruppe von Frauen, nämlich jene, die im Erwerbsleben stehen. Zentraler Aspekt sind dabei die Unterschiede im Erwerbseinkommen von Männern und Frauen, die nur zum Teil auf unterschiedliche Qualifikationen, Berufe, Branchen oder Arbeitszeiten zurückzuführen sind, zu einem wesentlichen Teil aber schlicht auf Diskriminierung basieren. In den 1990er Jahren wurden zwar einige rechtliche Regelungen (z. B. Gleichbehandlungsgesetz) und institutionelle Neuerungen (z. B. Implementierung der Gleichbehandlungsanwältin) zur Reduktion der Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen in Österreich ein-geführt, doch diese brachten nach Ansicht Leitners kaum Verbesserungen für Frauen. Die Strategie des Gender Mainstreaming verspricht - zumindest theoretisch - eine Reduktion der Erwerbseinkommensungleichheit. Realpolitisch ist Leitner allerdings weniger von dem Konzept überzeugt: Einer starken Rolle des Arbeitsmarktservice (AMS) und des Europäischen Sozialfonds in der Umsetzung der Politik des Gender Mainstreaming steht eine abnehmende Rolle der Regierung und der Sozialpartner gegenüber. Zur Verbesserung der Wirksamkeit von Gender Mainstreaming schlägt Leitner die koordinierte Vorgehensweise aller Akteurinnen vor (Regierung, AMS, Sozialpartner). Zusätzlich zu Gender Mainstreaming würde eine Förderung der Weiterbildung von Frauen oder der Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation im Arbeitsmarkt die Unterschiede in den Erwerbseinkommen verringern. Wesentlich wäre zudem nach Ansicht der Autorin die partnerschaftliche Teilung der Familienarbeit. Obwohl die Politik darauf keinen direkten Einfluss nimmt, werden - oft entgegengesetzte - indirekte Anreize gesetzt (z. B. Kindergeld). In diesem Zusammenhang verweist Leitner auf die Vermischung von Frauenpolitik und Familienpolitik und auf die Gefahr, Maßnahmen der Familienpolitik als Gender Mainstreaming 'zu verkaufen'." (Autorenreferat)
"Die Indizien für eine steigende und persistente Mismatch-Arbeitslosigkeit setzen die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik unter Druck. Dafür ist es wichtig, mehr über Relevanz, Erscheinungsformen und Erklärungen des Mismatch zu wissen. Der oberösterreichische Arbeitsmarkt weist im Vergleich mit den anderen Bundesländern ganz allgemein eine recht gute Entwicklung auf. Dennoch ist auch in Oberösterreich ein Mismatch auf dem Arbeitsmarkt zu beobachten, der zudem in den letzten Jahren angestiegen ist. Untergliedert man den Gesamt-Mismatch des oberösterreichischen Arbeitsmarktes in die unterschiedlichen Bereiche, so wird sichtbar, dass der Branchen-Mismatch deutlich höhere Werte aufweist als der Bitdungs-, der Berufs- oder der regionale Mismatch. Die Befragung von Arbeitslosen und Betrieben zeigt, dass Arbeitssuchprozesse den Geringqualifizierten eine hohe Frustrationstoleranz abverlangen. Obwohl sich die Einkommenserwartungen in der Regel durchaus moderat darstellen, bestehen oft unüberbrückbare Differenzen zwischen den Gehaltsvorstellungen von Unternehmen und Arbeitsuchenden. Bezüglich räumlicher Mobilität und zeitlicher Flexibilität lassen sich vor allem für Frauen mit Kinderbetreuungspflichten maßgebliche Einschränkungen attestieren. Unsichtbare Altersgrenzen bestehen gerade auch bei den Gering-Qualifizierten. Nicht zuletzt spielen im unteren Qualifikationssegment, wo die formalen Qualifikationsanforderungen definitionsgemäß gering sind, Soft Skills eine zentrale Rolle für eine erfolgreiche Bewerbung." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen ist eines der vorrangigen Ziele der Europäischen Beschäftigungsstrategie, mit dem nicht nur die Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern, sondern auch wirtschaftliche Zielsetzungen (Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit, Finanzierbarkeit des Wohlfahrtsstaats) verfolgt werden. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben jedoch gezeigt, dass mit zunehmender Erwerbsbeteiligung von Frauen eine rückläufige Geburtenrate verbunden sein kann. Dies ist insbesondere in den südeuropäischen Ländern festzustellen, aber auch in Deutschland und Österreich der Fall. Auf der anderen Seite zeigt die Entwicklung in den nordischen Ländern, z.B. in Dänemark und Finnland, dass beides erreicht werden kann - eine hohe Erwerbsbeteiligung von Frauen und eine im EU-Vergleich überdurchschnittliche Geburtenrate.Ziel der Studie ist es, jenen Policy-Mix aufzuzeigen, der in Dänemark und Finnland diese Entwicklung ermöglicht hat. Aus dem Vergleich der Situation in den beiden nordischen Ländern mit jener in Deutschland und Österreich wird deutlich, wo Handlungsbedarf besteht, um eine vergleichbare Entwicklung anzustoßen. Es wird deutlich, dass die Zielsetzung einer hohen Erwerbsbeteiligung bei gleichzeitig hoher Kinderzahl konsequente Politiken zur geschlechtergerechten Verteilung von Arbeit, Zeit und Einkommen voraussetzt. Basierenden auf den Ergebnissen des Ländervergleichs werden für Deutschland und Österreich konkret jene Punkte diskutiert, an denen angesetzt werden könnte, um sowohl die Erwerbsbeteiligung von Frauen wie auch die Geburtenrate positiv zu beeinflussen.
Der vorliegende AMS report beinhaltet die Ergebnisse der vom Institut für Höhere Studien (IHS) im Auftrag der Landesgeschäftsstelle des AMS Wien im Jahr 2000 durchgeführten Evaluation der Maßnahme 'WiederIn', die für Wiedereinsteigerinnen mit einer längeren Unterbrechungsdauer - d.h. längeren Abwesenheit vom Arbeitsmarkt - konzipiert ist. Vor dem Hintergrund der spezifischen Rahmenbedingungen für Frauen am Wiener Arbeitsmarkt beinhaltet die Studie eine Ziel- und Kontextanalyse, eine Implementationsanalyse sowie eine Wirkungsanalyse. Im Mittelpunkt steht dabei einerseits die Überprüfung der bisherigen Durchführung und Wirkungsweise der Maßnahme, andererseits werden Verbesserungsvorschläge für die zukünftige Weiterführung entwickelt.
"Das steigende Engagement zugunsten von Arbeitsmarktpolitik für Frauen hat eine Vielfalt von innovativen Maßnahmen hervorgebracht, die explizit auf die Arbeitsmarktintegration jener Frauen abzielen, welche aufgrund von Kinderbetreuungspflichten längere Berufsunterbrechungen aufweisen. Evaluationen dieser Maßnahmen zeigen aber, daß nicht selten gerade jene Frauen, die besonders große Probleme bei der Arbeitsmarktintegration aufweisen, aus der Arbeitsmarktpolitik ausgegrenzt bleiben. Der Fokus des vorliegenden Beitrags liegt daher auf der Zielgruppe von Arbeitsmarktpolitik für Frauen, wobei es um die Frage geht, welche Frauengruppen von der Ausweitung der aktiven Arbeitsmarktpolitik in Österreich profitieren bzw. welche Gruppen nicht erreicht werden. Die Ausführungen basieren im wesentlichen auf der Evaluation der 1996 initiierten WiedereinsteigerInnen-Initiative des AMS. Die Ergebnisse der Evaluation zeigen nicht nur die Defizite und Grenzen der Arbeitsmarktpolitik für Frauen in der Vergangenheit auf, sondern können auch als Basis für die Bewertung der gegenwärtigen politischen Veränderungen in diesem Bereich herangezogen werden." (Autorenreferat)
There are many political measures for equality in the profession, but why do they still lack the resounding success? What dynamics are at work in the implementation and enforcement of these measures, and how can equality policies be better designed and coordinated in the future? In order to find answers to these questions, the authors compare the structures and measures of corporate equality policies of public employers using the example of federal administrations in Switzerland, Germany and Austria.
"Weiterbildung hat nicht zuletzt durch die politische Proklamation des 'lebenslangen Lernens' in den letzten Jahren als Instrument der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Teilnahme an Weiterbildung gilt als Schlüssel zu einer stabilen und mit Aufstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten verbundenen Beschäftigung. Doch die Partizipation an Weiterbildungsmaßnahmen wird wesentlich von der schulischen Vorbildung determiniert. Gering qualifizierte und arbeitsmarktferne Personen nehmen - abgesehen von Maßnahmen für Arbeitslose - deutlich seltener an Weiterbildungsaktivitäten teil. In der Diskussion um Hürden für eine Weiterbildungsbeteiligung werden individuelle Merkmale (v.a. fehlende Motivation) als Haupterklärungsfaktoren herausgearbeitet. Der Beitrag diskutiert Weiterbildungsbereitschaft und Hürden für die Teilnahme an einer Weiterbildung für eine spezifische Gruppe gering qualifizierter Personen, nämlich Wiedereinsteigerinnen, d.h. Frauen, die nach familienbedingten Berufsunterbrechungen wieder in das Erwerbsleben einsteigen wollen. Dabei wird deutlich, dass auch bei hoher Weiterbildungsbereitschaft deren Realisierung durch ein komplexes Zusammenspiel von strukturellen und individuellen Barrieren eingeschränkt ist." (Autorenreferat)
"Die Indizien für eine steigende und persistente 'Mismatch'-Arbeitslosigkeit setzen die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik unter Druck. Dafür ist es wichtig, mehr über Relevanz, Erscheinungsformen und Erklärungen des 'Mismatch', dem gleichzeitige Auftreten von Überschussangebot und Überschussnachfrage am Arbeitsmarkt, zu wissen. Im vorliegenden Beitrag werden verschiedene Konzepte der Berechnung von 'Mismatch' diskutiert. Im Anschluss wird für den oberösterreichischen Arbeitsmarkt die Entwicklung des regionalen 'Mismatch', des Bildungs-, Berufs- und Branchen-'Mismatch' dargestellt. Die 'Mismatch'-Berechnungen weisen dem oberösterreichischen Arbeitsmarkt im Vergleich zu Gesamtösterreich ein grundsätzlich gutes Ergebnis aus, was auch durch die niedrigere Arbeitslosigkeit und den vergleichsweise hohen Beschäftigungszuwachs bestätigt wird. Bei der Betrachtung der 'Mismatch'-Indikatoren zeigen sich aber doch Herausforderungen für den oberösterreichischen Arbeitsmarkt: Im Vergleich zu Bildungs- und Berufs-'Mismatch' und vor allem zum regionalen 'Mismatch' weist der Branchen-'Mismatch' sehr hohe Werte auf. Detailliertere Analysen verweisen auf eine sehr hohe Arbeitslosenquote bei einer beachtlichen Vakanzquote im Beherbergungs- und Gaststättenwesen. Daneben weisen nahezu alle 'Mismatch'-Indikatoren auf einen Anstieg des 'Mismatch' in den letzten Jahren hin. Besonders deutlich zeigt sich dies bei dem an sich niedrigen regionalen 'Mismatch', aber auch bei dem in Oberösterreich außerordentlich hohen Branchen-'Mismatch'." (Autorenreferat)